Alte Bücher, neues Leben – Klosterfrau wird Buch-Patin 

Buchliebhabern ist das Projekt vielleicht schon bekannt: Seit 2018 wird die Wallraf-Bibliothek restauriert. Ferdinand Franz Wallraf war der letzte frei gewählte Rektor der alten Universität zu Köln und sammelte leidenschaftlich gerne. Seine Sammlung umfasst neben etwa 10.000 Gemälden, Zeichnungen und Holzschnitten eine umfangreiche Bibliothek, von denen mehr als 1.000 Bände restaurierungsbedürftig sind. Der schlechte Zustand der Bücher resultiert aus früherer jahrhundertelanger unsachgemäßer Lagerung in Klöstern, Stiften und Verwaltungsgebäuden sowie Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg.

In einem nächsten Schritt plant die Universitäts- und Stadtbibliothek die Restauration der historischen Stadtbibliothek Köln, bei der 1.200 des 315.000 Bücher starken Bestandes restauriert werden müssen. Das „kulturelle Erbe der Stadt Köln in Buchform“, wie der Leiter der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, Dr. Hubertus Neuhausen die Bibliothek beschreibt, wird zudem digitalisiert, um die Bücher auch zukünftigen Generationen für Forschung und Bildung zugänglich zu machen.

Ein gewaltiges Projekt, das neben öffentlichen Geldern auch auf die Spenden kulturverbundener Kölnerinnen und Kölner angewiesen ist.

Klosterfrau als Kölner Traditionsunternehmen fühlt sich mit der Stadt Köln bald schon 200 Jahre eng verbunden.

„Da, wo man verwurzelt ist, sollte man aktiv werden,“ so die Aussage von Dr. Christiane Hoffrath, Dezernentin der Kölner Universitäts- und Stadtbibliothek. Maria Clementine Martin, Firmengründerin und die wohl bekannteste Klosterfrau, hat ihre Wurzeln unumstritten in Köln.

Aus diesem Grund möchte Klosterfrau das Buchpatenprojekt unterstützen. „Besonders historische Medizinbücher und Pflanzen-Kompendien stehen hier in unserem Mittelpunkt, die wir hoffentlich auch einmal in unseren Räumlichkeiten ausstellen können,“ betont Dr. Stefan Koch, CEO der Klosterfrau Gruppe.

Los geht es mit einem Kräuterbuch von Castore Durante (1529 – 1590), einem Botaniker und Leibarzt von Pabst Sixtus V. Sein Kräuterbuch wurde erstmalig in Rom im Jahre 1585 veröffentlicht und 1609 ins Deutsche übersetzt. Das handkolorierte Buch enthält Holzschnitte des italienischen Kupferstechers und Verlegers Leonardo Parasole und wurde über 100 Jahre neu aufgelegt.

Bei der Restauration gibt es einiges zu tun: So wird der Einband und der Buchblock Blatt für Blatt gereinigt, der Buchrücken wird wenn nötig erneuert und auf neue Bünde geheftet, welche die Blätter zusammenhalten.

Wer sich diesen aufwendigen Prozess einmal genauer ansehen möchte, kann hier beispielhaft eine solche Buchrestauration anschauen:
Restauration von Wallraf-Büchern
Restaurierung der Wallraf-Bibliothek
„Wallraf digital“ – Interview mit Christiane Hoffrath

Die Restauration des Kräuterbuches wird voraussichtlich in ein paar Monaten fertiggestellt sein.