Klosterfrau Group Award 2025:
Herausragende Arbeiten in der Pädiatrischen Pneumologie prämiertKöln, März 2025 – Anlässlich der 46. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP) in Leipzig hat die Klosterfrau Group am 14. März 2025 zwei Forschungspreise für international herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Kinderlungenheilkunde verliehen. Der mit 30.000 Euro dotierte „International Klosterfrau Group Award for Research of Airway Diseases in Childhood 2025“ ging an Dr. Natalia Hernandez-Pacheco vom schwedischen Karolinska Institutet in Stockholm für den Nachweis, dass sich ein erhöhtes Risiko für eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) schon im Kindesalter zeigt. Dies ermöglicht es, früh mit einer gezielten Prävention zu beginnen. Den mit 20.000 Euro ausgeschriebenen „International Klosterfrau Group Grant for Research of Airway Diseases in Childhood 2025“ erhielt Prof. Lilly M. Verhagen vom niederländischen Amalia Children’s Hospital in Nijmegen für ihre Forschung zur Immunität der Nasen-Rachen-Schleimhaut bei Kleinkindern mit häufigen Atemwegsinfekten. Die Ergebnisse könnten der Wegbereiter für eine kinderfreundlichere Diagnostik bei wiederholten Atemwegsinfekten sein.
Die Jury des International Klosterfrau Group Award sieht in beiden prämierten Forschungsarbeiten großes Potenzial: Sie könnten die Diagnostik und Prävention von Atemwegserkrankungen künftig entscheidend mitgestalten – zum Wohl der betroffenen Kinder.
Erhöhtes COPD-Risiko zeigt sich schon im Kindesalter
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist die häufigste nicht übertragbare Atemwegserkrankung bei Erwachsenen und für nahezu drei Millionen Todesfälle jährlich weltweit verantwortlich. Ein Teil der Erkrankungen ist wahrscheinlich auf ein verringertes Lungenwachstum in der Kindheit zurückzuführen. Die Arbeitsgruppe um Dr. Natalia Hernandez-Pacheco zeigte, dass genetische Faktoren, die die Anfälligkeit für das Auftreten einer COPD erhöhen, bereits im Kindesalter mit einer verringerten Lungenfunktion verbunden sind.
In einer aufwendigen Untersuchung wurden die Daten von 45.406 Personen im Alter von 4−50 Jahren analysiert. Zunächst wurde anhand von genetischen Befunden ein Risikoscore ermittelt, der anschließend mit verschiedenen Lungenfunktionsparametern in Beziehung gesetzt wurde. Ein erhöhter Risikoscore war über alle Altersgruppen hinweg mit einer verringerten Lungenfunktion verbunden.

Frau Dr. Natalia Hernandez-Pacheco (l.) ist Preisträgerin des International Klosterfrau Group Award for Research of Airway Diseases in Childhood 2025

(v.l.n.r.) Klosterfrau Head of Corporate Communications Andreas Drexler, Preisträgerin Dr. Natalia Hernandez-Pacheco und Juryvorsitzende Prof. Dr. Gesine Hansen (Ärztliche Direktorin der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie der Medizinischen Hochschule Hannover und Vorsitzende der Jury)
Risiko früh identifizieren, COPD-Prävention früh beginnen
Eine genetisch bedingte erhöhte Anfälligkeit für COPD zeigt sich also bereits bei Kindern und Jugendlichen durch eine schlechtere Lungenfunktion. Dies eröffnet die Möglichkeit, bei Risikokindern früh damit zu beginnen, einer späteren COPD vorzubeugen.
Etwa 5−10 % aller Kinder leiden unter häufigen Atemwegsinfektionen. Dadurch kann sich das Risiko verdoppeln, vorzeitig an einer Atemwegserkrankung zu versterben. Dies macht die frühe Kindheit zu einer wichtigen Lebensspanne, um späteren Lungenschäden vorzubeugen.
Die gängige Diagnostik bei wiederholten Atemwegsinfektionen ist die Bestimmung von Antikörperspiegeln im Blut. Die Blutentnahme ist für Kinder oft angstbehaftet. Auch sind die Ergebnisse meist nicht von großem Nutzen, da Immundefekte, die den ganzen Körper betreffen und über das Blut nachgewiesen werden können, selten sind. Auch zeigen die (Blut-) Antikörperspiegel keinen Zusammenhang mit der Häufigkeit von Atemwegsinfekten. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Arbeitsgruppe um Verhagen, welche Rolle die Immunität der Atemwegsschleimhäute für die Infektanfälligkeit spielt.
Schützende Antikörper im Speichel
Im Speichel lassen sich reichlich Antikörper nachweisen, die breit vor verschiedenen Erregern von Atemwegsinfekten schützen. Solche „polyreaktiven“ Antikörper sind im Blut dagegen kaum zu finden. Ist die Konzentration polyreaktiver Antikörper in den Atemwegsschleimhäuten nur gering, treten mehr Atemwegsinfekte auf.
Ein weiterer wichtiger Befund: Bei Kindern, die hohe Konzentrationen des Bakteriums Haemophilus influenzae im Nasenrachenraum aufwiesen, verliefen Atemwegsinfekte meist schwerer. Gleichzeitig ging eine erhöhte Besiedlung des Nasen-Rachen-Raums mit diesem Bakterium mit niedrigeren Werten von polyreaktiven Antikörpern im Speichel einher. Dies spricht für ein dynamisches Zusammenspiel zwischen der Schleimhautimmunität im Nasen-Rachen-Raum und des dortigen Mikrobioms.
Prämierte Arbeiten:
Hernandez-Pacheco N, Kilanowski A, Kumar A, Curtin JA, Olvera N, Kress S, Bertels X, Lahousse L, Bhatta L, Granell R, Marí S, Bilbao JR, Sun Y, Tingskov Pedersen CE, Karramass T, Thiering E, Dardani C, Kebede Merid S, Wang G, Hallberg J, Koch S, Garcia-Aymerich J, Esplugues A, Torrent M, Ibarluzea J, Lowe L, Simpson A, Gehring U, Vermeulen RCH, Roberts G, Bergström A, Vonk JM, Felix JF, Duijts L, Bønnelykke K, Timpson N, Brusselle G, Brumpton BM, Langhammer A, Turner S, Holloway JW, Arshad SH, Ullah A, Custovic A, Cullinan P, Murray CS, van den Berge M, Kull I, Schikowski T, Wedzicha JA, Koppelman G, Faner R, Agustí À, Standl M, Melén E; CADSET Clinical Research Collaboration of the European Respiratory Society. Exploring the genetics of airflow limitation in lung function across the lifespan - a polygenic risk score study. EClinicalMedicine. 2024 Aug 12;75:102731. doi: 10.1016/j.eclinm.2024.102731. PMID: 39568778; PMCID: PMC11577569.
Koenen MH, de Steenhuijsen Piters WAA, de Jonge MI, Langereis JD, Nierkens S, Chu MLJN, van der Woude R, de Vries RP, Sanders EAM, Bogaert D, van der Vries E, Boes M, Verhagen LM. Salivary polyreactive antibodies and Haemophilus influenzae are associated with respiratory infection severity in young children with recurrent respiratory infections. Eur Respir J. 2024 Oct 3;64(4):2400317. doi: 10.1183/13993003.00317-2024. PMID: 39117429; PMCID: PMC11447288.
Bildhinweis: Sie können die Bilder in Verbindung mit unserem Pressematerial frei und zeitlich unbegrenzt verwenden, © Sandrino Donnhauser
Ihre Ansprechpersonen:
Andreas Drexler / MCM Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH
(Quellen und Hintergrundinformationen)
Tel.: 0221 1652 282
E-Mail: andreas.drexler@klosterfrau.de
Gereonsmühlengasse 1-11, 50670 Köln
Christina Seither / Agentur-Kontakt (Weitere Informationen und Bildmaterial)
Tel.: 0221 925738 40
E-Mail: c.seither@borchert-schrader-pr.de
Borchert & Schrader PR GmbH, Antwerpener Straße 6-12, 50672 Köln
Über den
Klosterfrau Group AwardDer „International Klosterfrau Group Award for Research of Airway Diseases in Childhood” wird auf Initiative von Prof. Dietrich Reinhardt seit 2001 jährlich verliehen. Er zeichnet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die durch ihre Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapie von pädiatrischen Atemwegserkrankungen geleistet haben. Ein optionaler Research Grant wird vergeben, wenn eine weitere Arbeit besonders auszeichnungswürdig erscheint. In diesem Jahr wurde der Klosterfrau Group Award zum 25. Mal verliehen.
Der Klosterfrau Group Award
liegt uns sehr am Herzen.
Den mit 30.000 Euro dotierten Klosterfrau Group Award 2024 erhielt Dr. med. Simon Graeber von der Charité Universitätsmedizin Berlin für seine Arbeit zum Effekt einer speziellen Tripel-Therapie bei Mukoviszidose und deren sensitiver Behandlungskontrolle im Praxisalltag. Der zusätzlich vergebenen Research Grant ging an Denby Evans vom Telethon Kids Institute im australischen Perth. Ausgezeichnet wurde die Doktorandin für ihre Arbeit zum Einfluss einer inhalativen Behandlung auf die Lungenfunktion von Kindern, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren wurden.
Für ihre Arbeit über Auswirkungen von geringer bis moderater Luftverschmutzung im zweiten Schwangerschaftstrimester auf die Lungenfunktion von Frühgeborenen – und damit auf das Risiko einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Erwachsenenalter, erhielt Frau Dr. med. Dr. sc. med. Fabienne Decrue den „Klosterfrau Group Award 2023“. Den zusätzlich vergebenen Research Grant der Klosterfrau Group erhielt Prof. Dr. med. Dr. nat. med. Miguel A. Alejandre Alcázar. In seiner Arbeit konnte er zeigen, dass Adipositas um die Geburt herum die Lungenentwicklung beeinflusst und zu chronischen Lungenerkrankungen führen kann.
Der Pädiater Senne Cuyx, erhält den „Klosterfrau Group Award 2022“ für seine Forschungsarbeit zur Feststellung einer Funktionsstörung des CFTR-Proteins mittels der bildlichen Analyse von rektalen Organoiden bei Mukoviszidose. Der vielversprechende Ansatz erweitert die Möglichkeiten für eine Diagnose. Der „Klosterfrau Group Research Grant 2022“ wird der Veterinärmedizinerin Wendy Fonseca verliehen. Die Forscherin zeigte im Maus-Modell den Einfluss des mütterlichen Darmmikrobioms auf die Immunität der Nachkommen bei Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)-Infektionen. Die Modulation des Darmmikrobioms der Mutter durch das Probiotikum Lactobaccillus johnsonii konnten bei den Neugeborenen den Schutz der Atemwege bei RSV-Infektionen verbessern.
Für die zukunftsweisende Identifikation von Mechanismen der Immunabwehr, die schon in früher Kindheit zu einem umweltvermittelten Asthma-Schutz beitragen, wurde Johanna Theodorou, Doktorandin an der Ludwig-Maximilians Universität München mit dem Klosterfrau Group Award 2021 ausgezeichnet. Die Preisträgerin identifizierte im Rahmen ihrer Forschung an der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital München ein entzündungshemmendes Protein als möglichen zukünftigen Biomarker.
Für ihre wegweisenden Forschungen zur Genchirurgie der Cystischen Fibrose (CF) mithilfe einer weiterentwickelten Form der CRISPR*-Cas-Technik wurde die Doktorandin Giulia Maule von der Universität Trento, Italien, mit dem „International Klosterfrau Group Award for Research of Airway Diseases in Childhood 2020“ ausgezeichnet. Diese Ergebnisse könnten den Weg für eine effektive Behandlung von Erkrankungen bereiten, die auf Spleiß-Mutationen beruhen.
Den „International Klosterfrau Group Award for Research of Airway Diseases in Childhood 2019“ erhielt Dr. Shu Mei Teo, deren Ergebnisse bisherige Vorstellungen von kindlichen Atemwegsinfekten und der Entwicklung eines Asthma bronchiale auf den Prüfstand stellen. Der „International Klosterfrau-Group Grant for Research of Airway Diseases in Childhood 2019“ ging an Dr. Mirjam Stahl für ihre Forschung zur Untersuchung und Therapieüberwachung der Mukoviszidose im Säuglingsalter.
Virus-Erkrankungen sind besonders für Asthma-Patienten gefährlich. Vor allem durch Erkältungsviren können sich die Symptome deutlich verschlechtern. Der Forscher Simon Phipps aus Queensland/Australien hat nun einen neuen Therapieansatz entdeckt, der das möglicherweise verhindert. Für seine Forschung wurde Phipps mit dem Klosterfrau Group Award 2018 ausgezeichnet.
Am 31. März 2017 wurde anlässlich der 39. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie der Klosterfrau-Forschungspreis 2017 in zwei Kategorien verliehen. Der erste Platz ging an den Pädiater Erick Forno, MD, MPH, vom Children’s Hospital der University of Pittsburgh. Der Forscher fand heraus, dass es bei Kindern einen Zusammenhang zwischen Adipositas, Asthma und Dysanapsis gibt.
Karriere
Von Forschung und Entwicklung über Produktion bis zum Marketing und Vertrieb bietet die Klosterfrau Healthcare Group viele Möglichkeiten für Sie, sich selbst zu verwirklichen.
DIE KLOSTERFRAU HEALTHCARE GROUP
Die Klosterfrau Healthcare Group ist eines der bedeutendsten deutschen Pharmaunternehmen und kann auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblicken.